Lookism


Lookism ist das Prinzip, Leute in "schön", "hässlich" und "irgendwo dazwischen" zu unterteilen und Ihnen aufgrund dieser Unterteilung Vor- bzw. Nachteile zu gewähren.

Was "schön" und "hässlich" ist, wird durch gesellschaftliche Prozesse bestimmt. Menschen, die dem vorhherschenden Schönheitideal nicht entsprechen, werden ausgegrenz, für sie ist es schwieriger Freund_innen zu finden, sie werden z.B. durch Mobbing diskriminiert und oft ist die Arbeitsplatzsuche schwieriger.

Genauso wie die Vorstellung von Geschlecht
ist auch das Schönheitsideal je nach
Kultur, Zeit und sozialem Umfeld völlig unterschiedlich.
So galten früher beispielsweise
dickere Menschen als "schöner" und in
China waren bis ins 20.Jahrhundert kleine
Füße der Inbegriff weiblicher "Schönheit";,
weshalb die Kinderfüße der Mädchen fest geschnürt und die Zehen gebrochen wurden;
in Europa wiederum zwängten sich
Frauen in Korsetts (oder wurden gezwängt).
Und ob zum Beispiel sonnengebräunte
Haut als "schön" wahrgenommen wird, ist
auch zeitlich und kulturell bedingt.
Aber zurück zum jeweiligen Schönheitsideal:
Der Mensch musz probierem diesem immer näher zu kommen:
Fett absaugen, Brüste operieren, Ohren anlegen oder Diäten sind die Folgen.
Dadurch soll der eigene "Marktwert" steigen, das heiszt man kann "sich besser verkaufen", sowohl Privat als auch beruflich.

Lookism spielt auch beim "Aussuchen" von Freund_innen eine Rolle, ob der jenige Freund oder die jenige Freundin das Ansehen steigert ist Vielen oft wichtiger als Symphatie.
Diskriminierung aufgrund des Aussehens
hat aber nicht nur mit Idealbildern, sondern
auch viel mit gesellschaftlichen Normen zu
tun, die den Schönheitsidealen den Rahmen
vorgeben. Bestimmtes Aussehen ist "normal".
Und ist mensch nicht "normal"  weil
sie_er den aufgedrückten Erwartungen
nicht entsprechen kann oder will, dann
wird sie_er ausgegrenzt und angegriffen.
Aber nicht für jeden gelten die gleichen Schönheitsnormen: Dabei spielt mal wieder das Geschlecht eine grosze Rolle. Haare an den beinen sind bei Männern "normal" und bei Frauen "hässlich" und "unweiblich".
Von einer Frau wird also nicht
nur das passende "weibliche" Verhalten
verlangt, sondern auch das dementsprechende
Aussehen (und für Frauen ist das
Aussehen tendenziell immer noch wichtiger
als für Männer), ein Typ dagegen muss wie
ein "richtiger" Mann aussehen - sonst käme
ja noch die Geschlechterordnung durcheinander...
Das Schönheitsempfinden ist also nicht angeboren sondern wird von äuszeren Einflussen bestimmt.
Einerseits gibt es den Slogan "Liebe deinen
Körper, so wie er ist!" der auch in sogenannten
"Frauenzeitschriften"; zu finden
ist, während andererseits fast nur normentsprechende
Körper gezeigt werden und die
Wichtigkeit des Äußeren betont wird. Wie
also soll mensch ihren_seinen Körper vorbehaltlos
mögen, solange es gesellschaftliche/
szeneinterne/.. Normvorstellungen
von "schön" und "hässlich" von einem "richtigen" und ";falschen" Körper gibt?
Deshalb: WEG MIT DIESEN KATEGORIEN!
Klar kann man Sachen schön finden, problematisch wird es nur, wenn mensch Leute in schön/hässlich Raster drängt.
Fight lookism? Menschen nicht nach ihrem
Körper zu beurteilen, ist meist schwieriger
als gedacht. Selbst wenn Gegenstrategien
bestehen und von dem Konzept von
"schön" und "hässlich" theoretisch Abstand
genommen wird, lassen sich die damit
verbundenen, schon lange verinnerlichten
Denkmuster nicht einfach so streichen.
Das kann nur ein Prozess sein. Davon abgesehen,
dass es im realen Leben weiterhin einen
riesigen Unterschied macht, ob mensch
dem Schönheitsideal entspricht oder eben
nicht mit den damit verbundenen Voroder
eben Nachteilen!
Obwohl es also eher trostlos aussieht, Normzustände
sich nicht einfach so ändern lassen
und es noch genug andere Probleme auf
der Welt gibt, denken wir, dass es trotzdem
Sinn macht, sich über die Vielzahl und Verschränkungen
von Unterdrückungsverhältnissen
bewusst zu werden und damit auch
eigenes Verhalten, Positionen und eventuelle
Privilegien kritisch zu hinterfragen.
In diesem Sinne: Radicalize yourself.

 
 
 
 
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